Storytelling: Überzeugen in 90 Sekunden
Von Michaela Smykalla und Stefan Huber
Du visierst eine neue Strategie an, für die du Stakeholder und Mitarbeiter begeistern willst? Oder bist du Gründer eines StartUps und musst Investoren von deinem Produkt überzeugen? Du willst smart neue Kunden gewinnen? Vielleicht hast du aber auch ein Herzensprojekt, für das du möglichst viele Menschen gewinnen möchtest? Kurz gesagt, jeder bekommt früher oder später mal die Chance auf diesen einen Moment. Auch du! Und dann heißt es: Jetzt oder nie!
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie auch du mit deinem Produkt, deiner Strategie oder deiner Mission überzeugen kannst, wenn es darauf ankommt. Egal, ob online mit einem Video, persönlich in einem Elevator Pitch, oder einem Vortrag.
Beginnen wir mit der Übersicht des Ablaufs für die Kreation deiner Story: Diese sechs Schritte sind dein roter Faden, an dem du dich orientieren kannst. Wir stellen dir in diesem Beitrag die Schritte exakt in dieser Reihenfolge vor:
- Kenne die Probleme und Bedürfnisse deiner Zielgruppe
- Deine Zielgruppe ist der Held, nicht du
- Schaffe ein greifbares Erlebnis
- Präsentiere dich als Mentor
- Du hast den Plan
- Kein Happy End ohne Happy End
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1. Kenne die Probleme und Bedürfnisse deiner Zielgruppe
Du solltest genau wissen, WER der Empfänger deiner Botschaft ist und WAS ihre Bedürfnisse sind. Kenne deine Zielgruppe! Dabei helfen dir folgende Schritte:
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Entwickle konkrete Personas
Wessen Probleme löst du mit deinem Produkt, deinem Unternehmen oder deinem Projekt? Stell dir vor, was deine Kunden, Investoren und Fans miteinander verbinden könnte. Von demografischen Daten bis hin zu Hobbies und Vorlieben - konstruiere Personas, die deine Interessenten sein könnten.
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Erkenne die Pains & Gains deiner Zielgruppe
Gehe jetzt dahin, wo es “wehtut”: Vor welchen Herausforderungen stehen deine Personas? Was triggert sie oder spornt sie an? Um zu verstehen, wie deine Adressaten emotional ticken, kann dir zum Beispiel das Erstellen einer Empathy Map helfen. Dabei lernst du ihre Probleme und Ziele kennen.
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Nutze Daten
Um relevante Bedürfnisse aufzudecken, können auch Keyword-Analysen und die Recherche nach beliebten Fragestellungen hilfreich sein. Überlege dir dafür zuerst, welche wichtigen Schlagwörter es zu deinem Thema gibt. Im ersten Step kannst du dir jetzt über die autocomplete Funktion in der Google-Suche und AnswerThePublic (https://answerthepublic.com/) Inspirationen für weitere Synonyme und häufig gestellte Fragen holen. Konkrete Zahlen zur Beliebtheit kannst du dann mit dem Google Keyword Planner und Google Trends herausfinden. Als Pro in Sachen SEO stehen dir vielleicht sogar kostenpflichtige Tools wie Hypersuggest, SEMrush oder der KWFinder zur Verfügung.
2. Deine Zielgruppe ist der Held, nicht du
Du weißt jetzt also wer deine Zielgruppe ist und was sie beschäftigt. Zeit, mit der Story-Kreation zu beginnen: Entscheide dich für einen der beiden Erzählansätze.
a) Definiere einen Charakter, der deine Zielgruppe repräsentiert. Eine Figur, mit der sie sich identifizieren können und die im Laufe der Story eine Heldenreise erlebt. Dafür musst du der Figur ein Profil verleihen. In diesem Fall ist es die Herausforderung, das Problem oder das Bedürfnis, dass diese Figur hat. Beginne damit deine Story, um die Aufmerksamkeit deiner Zuhörer zu erreichen.
Achtung: Berücksichtige verschiedene Personas wenn du unterschiedliche Zielgruppen-Cluster hast. Das trifft besonders auf die Ansprache über Social Media Ads zu. Hier kannst du mit Hilfe von Targeting-Optionen personalisierte Botschaften verbreiten.
b) Alternativ kannst du einen Ansatz wählen, der sich nicht um einen Charakter dreht, sondern abstrakt ist. Dabei startest du deine Story am besten mit einem starken Aufhänger. Das kann eine spannende Situation sein, ein beeindruckender Fakt oder auch eine lustige Begebenheit. Wichtig ist nur, dass der Aufhänger die Problembeschreibung enthält, von der sich deine Zielgruppe sofort angesprochen fühlt. Darüber baust du eine Verbindung auf. In einem Video oder einer Präsentation lässt sich dieser Ansatz gut mit Symbolen oder Icons zur Visualisierung arbeiten.
3. Schaffe ein greifbares Erlebnis
Veranschauliche das Problem oder das Bedürfnis, um das es dir geht. Deine Zielgruppe soll sich darin wiedererkennen können, an ihre eigene Situation erinnert werden.
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Bringe Beispiele
Erzähle deine Story anhand spannender, aber realitätsnaher Beispiele. Das hilft dem Zuhörer, es sich wirklich bildlich vorstellen zu können und sich damit identifizieren zu können. Versetze also die Figur in deiner Story in ganz konkrete Problemsituationen, wie sie auch deine Zielgruppe erleben könnte.
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Der Entertainment-Faktor
Die rein informativen Inhalte sind wichtig und bilden dein Story-Gerüst. Ebenso wichtig sind aber auch unterhaltsame Elemente. Zum einen bringen sie eine weitere emotionale Ebene ins Spiel. Humor sorgt immer für ein positives Gefühl. Zum anderen wird deine Story dadurch einzigartig. Sie bleibt in Erinnerung. Dein Aufgabe heißt also: Verschmelze Informationen und Entertainment zu Infotainment!
Ein schönes Infotainment Beispiel zeigt das folgende Erklärvideo. Eingesetzt im Online-Shop und auf YouTube informiert es unterhaltsam über das Produkt "SteuerSparErklärung". Während der Aufbau den Ansatz für gutes Storytelling zeigt.
4. Präsentiere dich als Mentor
Jetzt kommst du ins Spiel! Mit deinem Produkt oder deiner Strategie wirst du zum Problemlöser in deiner Story. Hier kannst du verschiedene Ansätze wählen, wie du in Erscheinung trittst. Suche den passenden für deine Story aus. Wichtig ist nur: Übernimm dabei nicht die Heldenrolle. Der Held ist nach wie vor deine Zielgruppe. Du bietest mit deiner Lösung die ideale Hilfe an und übernimmst die Rolle des Mentors.
a) Du kannst in Form eines Charakters in Erscheinung treten. Dabei verleihst du diesem Charakter die Eigenschaften, die es für die Lösung des Problems braucht. Die Figur repräsentiert dann z. B. dein Produkt, dein Unternehmen oder auch dich selbst.
b) Ist die erste Variante für deine Story nicht geeignet, kannst du deine Lösung auch direkt in Form deines Produkts, deiner Marke oder deiner Leistung einbinden. Möchtest du deine Story visuell erzählen, eignen sich auch hier wieder Icons, Logos oder symbolische Grafiken.
5. Du hast den Plan
Fassen wir die Situation kurz zusammen: Du hast einen Helden kreiert und du hast ihn auf die Reise geschickt. Jetzt soll er auch glücklich ankommen. Dafür musst du mit deinem Lösungsansatz überzeugen.
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Erkläre, wie du hilfst. Wie funktioniert dein Produkt, deine Idee oder deine Strategie? Das mag einfach klingen. Tatsächlich ist es oftmals aber gar nicht so leicht, das WIE in Kürze strukturiert auf den Punkt zu bringen. Unser Tipp: Nutze z. B. das Business Model Canvas von Alexander Osterwalder. Das hilft dir dabei, die nötigen Fakten herausfiltern zu können und sie in deiner Story ganz konkret zu benennen.
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Nutze bei deiner Erklärung wieder anschauliche Beispiele aus der Lebensrealität deiner Zielgruppe. Bringe auch hier Entertainment-Elemente ein.
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Erschaffe einen Aha-Moment. Deine Zuhörer erleben während deiner Story die Reise als dein Held und stehen mit ihm vor seiner Herausforderung. Wenn du jetzt deine Lösung präsentierst und erklärst, muss es ihnen sprichwörtlich wie Schuppen von den Augen fallen. Dieser Moment überzeugt und löst unmittelbar eine entsprechende Handlung aus. Das kann vom Einprägen der Story bis hin zum Kauf eines Produkts reichen.
6. Kein Happy End ohne Happy End
Beim großen Finale deiner Story zeigst du, wie sich die Situation des Helden Dank deiner Hilfe verbessert hat. Dabei gehst du vom bestmöglichen Fall aus, der eintreten kann. Dein Gegenüber soll sich das schönste Szenario wirklich vorstellen können. Oder anders gesagt: Mit einem Happy End in deiner Story, sorgst du für ein Happy End bei deinem Ziel.
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Wie sieht der Erfolg aus? Schildere anhand deines Helden bzw. deines Plots, welchen Zugewinn deine Zielgruppe erfährt. Male sozusage ein Bild vom Idealzustand und mache klar, dass deine Lösung diesen Zustand herbeiführen wird.
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Wie sieht die Zukunft aus? Gehe noch einen Schritt weiter. Entlasse deine Zuhörer mit einer positiven Zukunftsvision, die Dank deiner Hilfe eintreten wird. Beschreibe also nicht nur den ersten Effekt, sondern auch, wie dein Produkt, deine Marke oder deine Idee die Zukunft deines Helden verbessert. Zeige auf, wie du hilfst, das gelöste Problem nachhaltig zu vermeiden.
Fazit
Ob Video, persönliches Gespräch oder Pitch-Präsentation - verschiedene Formate, bieten dir verschiedene Möglichkeiten hinsichtlich visueller Gestaltung und Umfang. Doch im Kern geht es dabei immer um Storytelling. Diese Disziplin entscheidet darüber, ob du mit deiner Botschaft überzeugen kannst oder nicht. Verinnerliche also dieses Prinzip des Storytelling. Kreiere deine einzigartige Geschichte mit Hilfe unserer sechs Steps und erreiche deine Ziele!
Ruf uns einfach an, wir helfen dir weiter mit deinem Pitch, deiner Storyline, sei es im Team oder individuell.
letzte Aktualisierung 15.04.2023