Die Personal Branding Geheimnisse erfolgreicher Leader
Von Birgit Kölliker
This is no rocket science
die gute Nachricht kommt vorweg: Personal Branding kann jeder und macht jeder - völlig unbewusst. Stimmt nicht, sagst Du jetzt vielleicht. Du teilst vielleicht Dein Leben oder Projekte auf den Sozialen Medien bisher noch nicht. Aber Personal Branding passiert jeden Tag im Alltag automatisch, ohne dass Du es bemerkst. Eventuell legst Du Wert auf gute Kleidung, gepflegte Ausdrucksweise oder hast ein gewinnendes Wesen, das Deine Werte und Motivation jederzeit widerspiegeln. Jedes Sich-präsentieren, jede Mimik, jede Geste und jedes Gespräch sind Puzzlestücke, die Dich als Ganzes definieren und dem Gegenüber mal mehr oder weniger im Kopf bleiben. Du verkaufst Dich und Deine Marke also eigentlich jederzeit. Du bist ein Influencer in eigener Sache und das noch ganz ohne LinkedIn-Profil.
Was heisst das jetzt im Geschäftsumfeld?
Du weisst, wer Du bist, was Dich ausmacht und kennst Deine Werte, Misserfolge und natürlich Deine Success Stories. Glückwunsch! Nimm diese Basis und lasse es bewusster und strategischer in Deinem Geschäftsalltag und Deinem Profil auf beruflichen Netzwerken einfliessen.
Was können wir vom Personal Branding der CEOs grosser DAX-Unternehmen lernen?
Auch die C-Levels in Unternehmen haben berufliche Netzwerke wie LinkedIn jenseits der Funktion einer Recruiting App entdeckt. LinkedIn hat sich inzwischen zu einer Publishing Plattform entwickelt. Eine Möglichkeit nicht nur sich, sondern auch das Unternehmen bei Stakeholdern zu präsentieren – und damit nicht nur elegant ihre Höchstgehälter vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen.
Benefits, die nicht nur bei CEOs für einen starken LinkedIn Auftritt sprechen:
- Persönlichkeit und Unverwechselbarkeit zeigen
- Positionierung zu wirtschaftlichen und politischen Themen
- Markenbotschafter und Botschafter in eigener Sache zugleich sein
- Öffentlicher Leistungsnachweis erbringen – wer bin ich und was leiste ich für meine Position
Gerade im C-Level Bereich börsendotierter Unternehmen geht es vielmehr um Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit als früher. Die führende Persönlichkeit eines Unternehmens ist den Stakeholdern und dem Aktienkurs verpflichtet.
Und das sind die TOP 10 DAX CEO Influencer aus Deutschland
Für den aktuellen LinkedIndex von Palmer Hargreaves wurden einfache Parameter geprüft
- Welche DAX CEOs sind aktiv auf LinkedIn unterwegs? (Nur 53 von 100)
- Anzahl Follower, Beiträge, Artikel
- Anzahl Interactions
Das Ganze im Verhältnis zur individuellen Reichweite ergab den Index, der als Erfolgsindikator auf der Plattform herangezogen werden kann.
«Diess und seine Elektroauto-Ferien» als Paradebeispiel
Hier kommt somit – Du hast es geahnt - das Storytelling ins Spiel – unlängst haben auch auf höherem Level werberische Inhalte das Nachsehen gegenüber Gesellschaftlich-Persönlichem.
Letztes Jahr nahm Diess seine Followers mit in die Sommerferien. Als prominentes Versuchskaninchen mit dem ID3 auf dem Weg nach Italien, liess er alle an seinem Realitätscheck des eigenen E-Autos teilhaben:
Hier gibt es noch mehr von seinen Elektroauto-Ferien
Natürlich steckt hinter einem CEO-Influencer meist ein Bataillon an Kommunikationsfachleuten zur Unterstützung. Aber auch damit ist eine Strategie und Konsistenz auf dem Social Media Channel unabdingbar.
Verschiedene Persönlichkeiten – verschiedene Schwerpunkte
Nachhaltigkeit, Produktwerbung, wissenschaftliche Expertise, jeder Leader hat seinen eigenen LinkedIn- Garten gefunden:
Stefan Oschmann (vormals Merck) hat sich während Coronazeiten zum waschechten Pandemieerklärer und Experte zum Thema Impfstoffentwicklung positioniert, Bernd Montag von Siemens Healthineers glaubhaft die Botschaft transportiert, dass sein Unternehmen gesellschaftliche Bedeutung in der Krise habe.
Eintagsfliege oder Zeitgeistphänomen?
Zunehmende Social-Media-Aktivität der C-Levels entspricht dem Zeitgeist. Es bestätigt Andreas Reckwitz’ These, dass Arbeit nicht länger nur durch Leistung von Arbeit definiert ist, sondern durch die Darstellung derselben. LinkedIn gewinnt weiter an Bedeutung. Wer hier relevante Inhalte kommuniziert, wird dort langfristig weiter die Nase vorn haben.
«You know who you are so don`t be afraid to fail in public, it`s way better than never getting started.»
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