17.12.2018

Content Marketing Trends 2019

Wie sich Social Media und Suchmaschinen verändern

Von Stefan Huber

Wie werden sich Facebook, Instagram, LinkedIn, XING, Twitter, YouTube und Google verändern? Werden Alexa, Siri und Co. gar das Ende des Smartphones einläuten? Sind Influencer wirklich auf Talfahrt? Und steigt das "Bullshit-Volumen" auf all den Kanälen an?

Schönes Grau

Digital- und Medien-Experten wie Klaus Eck, Julian Graf, Kataria Hagstedt, Thomas Hutter, Nicolas Leuenberger, Konrad Weber und Robert Weller wagen einen Blick in das Jahr 2019. Freuen Sie sich auf mutige Thesen und knackige Statements.

Welches Thema interessiert Sie besonders? Klicken Sie einfach auf einen der folgenden Links:

Ich wünsche viel Inspiration und gute Ideen für das Jahr 2019!

 

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LinkedIn vs. XING: Wer macht das Rennen?

“LinkedIn oder XING, eine Platform zu viel”? Diese oder ähnliche Fragen wurden 2018 auf Blogs und Foren wie beispielsweise dem von Su Franke heiß diskutiert. Meiner Meinung nach haben beide ihre Berechtigung. LinkedIn ist für Content Marketing eine perfekte Plattform, vor allem auch für B2B Themen. Die Diskussionen finden teilweise auf einem tollen Niveau statt und für mich ist LinkedIn eine relevante Nachrichtenquelle. Mein persönlicher Lieblingskanal!

Auf meinen Seminaren merke ich jedoch immer wieder, dass selbst in der Kommunikationsbranche bei weitem nicht alle auf LinkedIn zu Hause sind. Gerade in Deutschland, Österreich und der Schweiz erreiche ich viele Bekannte oder mögliche Kunden immer noch über XING. Der XING-Newsletter ist sicher ein weiterer Pluspunkt.

Stefan Huber

Wenn ich jedoch das gleiche Thema auf LinkedIn und XING lanziere, dann ist der Unterschied betreffend Interaktion gewaltig. Trotzdem berichten mir Bekannte immer wieder, dass Sie über XING genau beobachten was ich tue, ohne sich jedoch zu Wort zu melden. Fazit: Auch das kann wertvoll sein!

Ein Unterscheidungsmerkmal: LinkedIn ist sicher top geeignet für internationale Unternehmen, während XING bei vielen kleineren Firmen eine große Akzeptanz genießt.

 

Meinung: Das sagt Content Experte Robert Weller über LinkedIn

Robert ist ein bekannter Content Stratege, Buchautor und Keynote Speaker. Auf seinem Blog beantwortet er viele Fragen rund um aktuelle Marketing- und Digitalisierungs-Themen. Sein Buch Content Design kann ich sehr empfehlen. Er hat eine klare Meinung über LinkedIn.

"LinkedIn bietet das derzeit vielleicht „wichtigste“ Potenzial: Während sich klassisches Influencer Marketing auf Talfahrt begibt, gewinnen Corporate Influencer und Personal Brands immer stärker an Bedeutung."

Robert WEller

"Eine Business-Plattform wie LinkedIn, die sowohl Marken als auch Mitarbeitern die Chance bietet, gesehen und gehört zu werden (Stichwort: Video-Content), ist dafür eine wertvolle Ergänzung in jeder Marketing- bzw. Kommunikationsstrategie. Denn wer seine Erfahrung mit anderen teilt, Insights und Erkenntnisse aus dem Arbeitsleben mit anderendiskutiert und sich dadurch nachhaltig zu bestimmten Themen positioniert, kann bald als Experte wahrgenommen werden."

"Spannend wird es allerdings sein zu beobachten, wie sich die Nutzung verändert, wenn durch die zunehmende Nutzerzahl das „Bullshit-Volumen“ steigt”

 

Meinung: Das sagt Content Marketing Experte Klaus Eck über LinkedIn und XING

Klaus ist CEO der Content Marketing Agentur d.Tales und ist ein wahrer Early Adopter. Egal welche Plattform gerade neu auf den Markt kommt, Klaus kennt sie bereits. Er ist ein bekannter Autor und ist mit einer Twitter-Reichweite von 45.000 Followern ein Influencer mit erheblichem Einfluss in der Kommunikationslandschaft. Er hält viel von LinkedIn, schreibt aber XING noch lange nicht ab.

“LinkedIn ist längst zu einem Konkurrenten von Facebook geworden. Die Businessplattform schafft für seine Mitglieder gute Anreize, um hochwertigen Content zu erzeugen. Im Unterschied zu Facebook handelt es sich dabei meistens um tatsächlich businessrelevante Informationen. Somit ist Content zumindest bei LinkedIn King."

"Der Hashtag wird auch auf dieser Plattform wichtiger. Darüber lassen sich in den Gruppen, auf Profilen und demnächst auch Unternehmensseiten die gewünschten Zielgruppen adressieren. Wer lieber auf Owned Media statt auf Paid Media setzen möchte, dem bietet LinkedIn einen sehr guten Rahmen dafür. In Zukunft wird das Visual Storytelling sowie der Content noch wichtiger werden.”

Klaus Eck

“Auf dem Kommunikationskongress stieß ein Xing-Programm für Personal Branding auf großes Interesse. Der Saal war voll, weil viele verstehen wollten, welche Möglichkeiten das Personal Publishing auf Xing bietet. Immer mehr Unternehmen wie Otto, Microsoft, Siemens oder LV1871 setzen auf ihre Mitarbeiter als Corporate Influencer. Auf Xing lassen sich diese Markenbotschafter sehr gut positionieren."

"So können sich Xing-Mitglieder als Brancheninsider bewerben oder ihre Artikel für den Bereich Klartext bei der Xing-Redaktion einreichen. Das lohnt sich für das eigene Content Marketing. Denn Xing ist ein Meister in der Content Distribution. Spannende Xing-Beiträge werden über die Xing-Newsletter an zahlreiche Abonnenten verschickt.”

 

Meinung: Das sagt die Content Marketing Expertin Su Franke über LinkedIn & XING

Su ist als Beraterin und Referentin tätig und doziert an der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Sie beschäftigt sich schon länger intensiv mit LinkedIn und XING.

"LinkedIn ist ein Content Marketing Superstar. Die Inhalte sind niveauvoll und eher businessrelevant. Die Leute sind „da“. Unterhaltung und kreative Ablenkung sind hier nicht typisch. Beiträge sind nah an Personen und deren Netzwerken. Die Plattform fördert den öffentlichen Austausch. Chat, bzw. InMail wird immer wichtiger auch für Marketing. Mit dem neuen Kampagnen Manager und dem taktischen, zielorientierten Kampagnen-Aufbau wird LinkedIn das Herz der Content Marketer endgültig erobern."

Su Franke

"XING ist für regionale und Fach-Gruppen stark und hat ein ausgeklügeltes Event Tool bis hin zu Kontakt und Austausch mit Teilnehmenden und Referenten. Ich kann relevante Branchen News, abonnieren. Auch wenn viele Profis XING den Rücken kehren, manche Zielgruppen, sind hier zu erreichen. Nicht mit Content Marketing, das aus reinen Postings besteht. Reichweite, Interaktion und Analysedaten sind völlig unterentwickelt. Hier geht es um bestehende Communities, deren Events und Newsletter mit oft guter Öffnungsrate punkten."

 

 

Facebook & Instagram: Stories, Stories, Stories

Es war ein bewegtes Jahr 2018 für Facebook. Cambridge Analytica, Marc Zuckerberg stark in der Kritik, rückläufige Nutzerzahlen in Europa. Doch das ist nicht das Thema dieses Beitrags. Facebook und Instagram werden auch 2019 höchst relevant für das Content Marketing von Unternehmen sein. Spannende Einblicke gewährt der Social Media Trends-Bericht von Socialbakers. Hierfür wurden zehn Milliarden Social Inhalte analysiert. Die wichtigsten Erkenntnisse:

 

Meinung: Thomas Hutter über Facebook und Instagram im Jahr 2019

Thomas ist CEO von Hutter Consult und einer der Top-Experten für Facebook Marketing in Europa. Stories sind 2019 das dominierende Format auf Facebook und Instagram. Da ist er sich sicher.

"Facebook wird 2019 die Stories wesentlich stärker in den Vordergrund bringen. Erfahrungen von Instagram zeigen, dass dieses Format von den Menschen sehr gut angenommen wird und auch auf Facebook dürfte sich dieses Format bewähren. Grundsätzlich müssen Content Marketer generell davon ausgehen, dass die organische Reichweite auf Facebook weiter sinken wird und erfolgreiche Content Marketing Kampagnen nur noch mit Hilfe von gezielter Paid Media Unterstützung erfolgreich sein werden."

Thomas Hutter

"Auch hier heisst die Devise Stories, Stories und Stories. Das Story-Format ist äusserst beliebt, stellt aber Marketer vor neue Herausforderungen. Wie auch auf Facebook ist anzunehmen, dass die organische Reichweite im Feed weiter abnehmen wird, schuld daran ist nicht, dass Instagram Inhalte unterdrückt oder der Algorithmus Inhalte aussortiert, vielmehr verändert sich die Nutzung von Instagram in Richtung Stories, zu Lasten der Feedabrufe. Auch auf Instagram sind Marketer gut daran, ebenfalls bezahlte Reichweite mit Hilfe von Paid Media aufzubauen."

 

 

Google & YouTube: Authentisch bitte!

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) lernt Google stetig dazu. Google will die Realität so gut es geht abbilden. Die Zeit der Keyword-Schlachten scheint vorbei, gefragt sind gute und relevante Inhalte die den User zu einer hohen Verweildauer verleiten. Guter Content ist King und die User Experience ist im Fokus.

Diverse Experten empfehlen auf sogenannte Themencluster zu setzen. Heißt im Klartext mehrere relevante Beiträge über ein Thema schreiben und miteinander in Beziehung setzen. Am besten so, dass Google es mitbekommt.

Auch Voice-Search wird 2019 mehr als nur ein Buzzword sein. Fragen gewinnen an Relevanz. W-Fragen-Tools wie Answerthepublic helfen, mögliche Fragen zu finden. Auf Podcasts und Voice Search gehen wir weiter unten in diesem Beitrag noch ein.

Thomas Hutter

Viele Tipps und Tricks für SEO und Video SEO für 2019 finden Sie übrigens auf dem YouTube-Kanal von Brian Dean.

Auch Videos gewinnen im Google-Imperium weiter an Bedeutung. Videos sind bei Google immer auch im Zusammenhang mit der zweitgrößten Suchmaschine der Welt, nämlich YouTube zu betrachten.

Laut Google haben sich 2017 schon 70% der YouTube-Nutzer aus der Millennial-Generation YouTube-Videos angesehen, um praktische Anleitungen zu erhalten oder sich über etwas zu informieren. YouTube ist also nicht ein reiner Influencer-Kanal sondern eben auch eine relevante Suchmaschine. Gerade Erklärvideos und Tutorials gewinnen immer mehr an Bedeutung.

 

Meinung: YouTube-Profi Julian Graf über Videos im Jahr 2019

Julian Graf ist als Videoproduzent und YouTuber äußerst aktiv und erfolgreich. Für das SRF ist er als YouTuber in der Sendung “Zwei am Morge” präsent und als Videomacher produziert er Filme und Serien für Unternehmen. Er hat für diesen Beitrag eigens ein Video produziert.

 

Twitter: Die Arena von Donald Trump. Und sonst?

Twitter ist die Arena von Donald Trump. Er dominiert den Kanal seit Jahren, um die politische Agenda zu kontrollieren. Auf Twitter streiten sich Politiker und Journalisten. Unternehmen tun sich häufig schwerer mit diesem Kanal.

Ich persönlich nutze Twitter vor allem auch um spannende Themen und Diskussionen zu finden. Twitter ist aber vor allem auch ein Kanal für Corporate Influencer. Also Mitarbeiter von Unternehmen, die sich im Namen dieser Firma aktiv auf Social Media Kanälen wie LinkedIn, XING oder eben Twitter positionieren.

 

Meinung: Klaus Eck über Twitter im Jahr 2019

“Im deutschsprachigen Raum ist Twitter nicht unbedingt geeignet, um in der Massenkommunikation eingesetzt zu werden. Dafür sind die Reichweiten hierzulande eher überschaubar. Jedoch bietet die Plattform fantastische Möglichkeiten, um Multiplikatoren aus der Medien-, Kommunikations- und Marketingbranche zu erreichen. Für Influencer Relations stellt Twitter eine gute Basis dar."

Klasu Eck

"Die Direktnachrichtenfunktion wird oftmals noch unterschätzt, bietet allerdings einen sehr guten Zugang zu den jeweiligen Kontakten. Twitter fördert visuelle und hochwertige Inhalte, die direkt veröffentlicht werden. Wer gute Informationen verbreiten oder nutzen will, für denjenigen ist Twitter auch 2019 eine bedeutende Plattform. Am besten lassen sich die Unternehmensbotschaften nicht über Corporate Kanäle verbreiten, sondern über die persönlichen Twitter-Accounts von Mitarbeitern. Voraussetzung dafür ist es jedoch, dass diese den Corporate Content selbst auswählen, anpassen und authentisch ausspielen.”

 

 

Smart Speaker & Voice Search: Das Ende des Smartphones?

2020 sollen laut Gartner 30 Prozent der Suchen im Internet sprachgesteuert sein und komplett ohne Bildschirm auskommen. Das Zeitalter der digitalen Assistenten wie Alexa, Siri oder Google Home ist angebrochen. Sie geben uns Empfehlungen und kennen unsere Präferenzen. Ob zu Hause, im Auto oder beim Joggen.

Zwangsläufig wird sich die Suche nach Inhalten entsprechend verändern. Und der Content? Audio beziehungsweise Podcasts sind daher stark im Kommen. Das freut mich als ehemaligen Radio-Journalisten besonders.

 

Meinung: Konrad Weber über die Zukunft der Smart Speaker und Voice Search

Konrad ist Projektleiter Digitale Strategie beim SRF. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der digitalen Transformation in der Medienlandschaft und studiert nebenbei Digital Management bei hyperisland.

"Wir erleben im Moment das schleichende Ende des Smartphones. Obwohl im Moment schwer vorstellbar, wage ich vorherzusagen, dass die treuen Begleiter in der bisherigen Form bald abgelöst werden. Unter anderem, weil künftig jede Oberfläche zu einem Screen und damit zu einem potentiellen Inhalteträger wird und weil sich die Sprachsteuerung umso mehr im Alltag durchsetzen wird."

Konrad Weber

"Laut einer aktuellen Studie der Universität Luzern und Farner nutzen bereits heute 37% der Schweizerinnen und Schweizer regelmässig Sprachassistenten auf ihren Laptops, Smartphones oder Smart Speakern. Dies hat unmittelbare Auswirkungen darauf, wie wir künftig Inhalte finden, Dienstleistungen nutzen und Produkte kaufen."

 

Meinung: Katarina Hagstedt über Podcasts und Werbung

Katarina ist eine Schweizer Podcast-Produzentin und Co-Gründerin des Podcast Club Switzerland. Sie produzierte unter anderem «My Survival Story», eine erzählerische Podcast-Serie, in der Krebs-Überlebende aus aller Welt von ihrem Umgang mit der Krankheit erzählen.

"Podcasts sind ein «langsames» Medium auf Abruf. Es schafft eine Vertrautheit zu den Hörerinnen und Hörern, weil diese sehr nah am Gesagten dran sind. Es bietet ausserdem grossartige Möglichkeiten, dort in den Alltag des Publikums zu kommen, wo Video und Text nicht hinpassen: Wir wissen, dass viele Podcasts hören, während sie Auto fahren, joggen oder kochen."

Katarina

"Es ist auch ein grossartiges Gegenmittel gegen die Werbebanner-Überflutung. Wir können hochqualitativen und tiefgründigen Inhalt vermitteln, weil die Hörer eine ganz andere Aufmerksamkeit haben als bei anderen Medien."

 

Meinung: Nicolas Leuenberger über Podcasts und die Google-Suche

Nicolas Leidenschaft ist das Storytelling. Fast 10 Jahre lang arbeitete Nicolas als Radioredaktor, nun produziert er Podcasts, etwa für den Think Tank Avenir Suisse oder die Rubrik "Digital Trends" auf Radio 1. Er setzt voll auf die Karte Podcast.

"Die Zahl der weltweiten Podcast-Hörer soll sich in den nächsten Jahren verdoppeln. Dieses Ziel hat sich Google gesteckt. Podcasts werden in der Google-Suche prominent dargestellt und bald dürfte auf jedem neuen Android-Telefon eine Podcast-App vorinstalliert sein - wie das bereits jetzt auf jedem iPhone der Fall ist."

Nicolas Leuenberger

"Auch dank vernetzten Autos und der Verbreitung von Voice-Assistenten wie Alexa, Siri oder Google Home gibt es bald keinen Ort mehr, wo Podcasts nicht auf Kommando bereitstehen. Podcasts werden gehört - vorausgesetzt, sie sind gut gemacht."

 

 

 

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